Bei der Rapsblüte im letzten Jahr hatte ich es verpasst, mit der Kamera loszuziehen. Dieses Jahr liegt ein großes Feld direkt vor der Haustür und so ging es los. Aus der Entfernung sieht man nur die großen gelben Flächen, aber sobald ich näher kam, sah ich, dass in so einem Feld einiges los ist: Viele Insekten – und damit natürlich auch viele Vögel. Sogar ein geschäftig-grunzende Wildschweinfamilie arbeitete sich durchs Feld. Sie hatte aber keine Lust auf Familienfotos.
Auch die Wiesenschafstelze (Motacilla flava) wohnt hier. Mit ihrem gelb-grauen Gefieder passen sie ideal in das leuchtende Blütenmeer. Die Männchen (deren Gefieder besonders gelb leuchten) sitzen mit Vorliebe auf einer der höheren Rapspflanzen und versuchen, mit ihrem Gesang die Weibchen für sich zu interessieren. Damit sind sie auch super getarnt und ich nahm deshalb das Fernglas mit um überhaupt festzustellen wo sie hocken. Dazu kommt: Die Fluchtdistanz ist kurz, ich musste immer wieder abwarten und neue Versuche starten, um nicht zu dicht (Schafsstelze fliegt weg), aber auch nicht zu weit (Vogel zu klein trotz langem Teleobjektiv) entfernt zu sein.
Es brauchte so einige Versuche: Denn gerade als der gelbe Gesell schön im Sucher war – war er schon wieder weg. Und die Verschlusszeit musste kurz sein, weil ein böiger Wind aufkam. Aber es hat am Ende geklappt: Ein Männchen wippte artistisch im Wind hin und her und blieb solange sitzen bis das Bild im Kasten war – bzw. ungefähr 200 Stück. Und mit diesem hier war ich happy. Herzlichen Dank dafür, Motacilla flava!
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