„Gespensterwald“: Trägt dieser Ort seinen Namen zu Recht? Das wollte ich herausfinden und besuchte diesen Küstenwald bei Nienhagen an der Ostsee an einem kalten Novembertag. Ich kam erst am Nachmittag an und es wurde schnell dunkel. Es stellte sich sofort eine mystische Atmosphäre ein: Eine unheimliche Stille, nur unterbrochen von meinen eigenen Schritten und dem Rauschen der Ostsee. Die kargen, knorrigen Bäume mit ihren bizarr verdrehten Ästen wirkten wie erstarrte Riesenwesen, die stumm ihre Geschichten erzählten.
Ich suchte nach einer geeigneten Perspektive um diese Stimmung einzufangen. Am beeindruckendsten fand ich den Blick nach oben, als ich mich mit einem Superweitwinkelobjektiv auf den Boden legte. Ich blickte in die Baumkronen und sah die netzartige Struktur der kahlen Äste, die wie Finger in den dunklen Himmel griffen.
Beim Fotografieren merkte ich nicht, wie schnell es dunkel wurde. Stockdunkel. Kein Mond, kein Licht. Mein Weg zurück über die vielen Wurzeln wurde so zur tastenden Herausforderung – die Batterien der Kopflampe waren doch etwas alterssschwach und machten auf halber Strecke schlapp. Das Knirschen der Blätter und Äste unter meinen Füßen machten mein leicht beklemmende Gefühl nicht besser.
Aber ich kam heil zurück. Es war toll, die Magie dieses Ortes, an dem Grusel und Schönheit miteinander verschmelzen, so zu erleben. Der Name Gespensterwald“ hatte nicht zuviel versprochen.
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